Wenn eine Schule gut ist, ist sie den ganzen Tag gut. Wenn sie schlecht ist, ist sie den ganzen Tag schlecht." (Jan-Hendrik Olbertz, ehem. Kultusminister in Sachsen-Anhalt)

Viele Jahre lang arbeiteten wir im Ganztagsbereich mit dem sog. "rhythmisierten Modell", also mit jeweils 1-2 Klassen pro Jahrgang, die ausschließlich von Ganztagskindern besucht werden. Dies ermöglichte es uns, Lern- Übungs- und Freizeitphasen frei und gleichmäßig über den gesamten Schultag zu verteilen. Ende der 2010er-Jahre zwangen uns die steigenden Anmeldezahlen, dieses Modell zu beenden. Bei knapp 50% Ganztagskindern war es in einem dreizügigen Jahrgang nicht mehr möglich, reine Ganztags- und Halbtagsklassen zu bilden. Wir hätten sonst im selben Jahrgang eine Klasse mit 30 oder mehr Kindern und zwei Klassen mit vielleicht nur 15-20 Kindern bilden müssen.
Seitdem praktizieren wir das organisatorisch einfachere "additive Modell". das zusätzlich den Vorteil bietet, dass eine Ummeldung zwischen Halb- und Ganztagsbereich keinen Klassenwechsel des Kindes erforderlich macht. In allen Klassen werden also Ganztags- und Halbtagskinder nebeneinander unterrichtet. Hierdurch hat sich natürlich der Abstimmungsbedarf bzgl. der Hausaufgaben vergrößert und die Flexibilität der Tageseinteilung verringert. Aber solange die Anmeldezahlen auf jetzigem Stand liegen, haben wir hierzu keine wirkliche Alternative.


Ganztagskinder gehen 3-4 Stunden täglich länger in die Schule. Vieles, was ihren "Halbtagskollegen" an außerschulischen Aktivitäten und Unterstützungen zur Verfügung steht, muss Schule daher zu ersetzen versuchen. Hierzu gehören besondere Angebote ebenso wie die häusliche Hilfe beim Lernen und bei den Hausaufgaben. Ganztagsklassen erhalten daher bei uns neben ergänzenden Angeboten verstärkt zusätzliche Unterstützung. Dazu gehören:

FSJ: Wir bieten jungen Menschen die Gelegenheit ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst im Bereich der Ganztagsschule abzuleisten. Die FSJler unterstützen die Arbeit von Kleingruppen, beaufsichtigen Pausen- und Essenszeiten in den Klassenstufen 1 und 2 und bringen sich je nach Vorerfahrungen und Neigungen auch mit eigenen Angeboten ein.

Erzieher in der Ausbildung: Wir beschäftigen für jeweils drei Jahre einen Erzieher oder eine Erzieherin in der dualen Ausbildung. Der Einsatz erfolgt vormittags im Klassenunterricht der Stufen 1 und 2, im Nachmittagsbereich in Lerngruppen und als Unterstützung in den AGs (s.u.).

Mittagsangebote: Für jede Klassenstufe ist jeweils eine pädagogische Kraft für die Gestaltung des Nachmittags und der Zusatzangebote zuständig. An verschiedenen Stellen des Nachmittags können die Ganztagskinder der 1. und 2. Klassen zwischen mehreren Angeboten auswählen, in denen z.B. gespielt, gebastelt, getanzt, gesungen, Sport getrieben, gelesen oder entspannt werden kann.

Lern- und Übungszeit (LÜZ): In den LÜZ-Zeiten um 13.30 bzw. 14 Uhr sind überwiegend Lehrkräfte anwesend. Bei der Personalzuweisung bemühen wir uns, die Ganztagskinder aller Stufen in 2 kleinere Gruppen aufzuteilen, in denen ein ruhigeres Arbeiten und ein besseres Lernen möglich sind. 

Arbeitsgemeinschaften (AGs): Ab Februar 2023 haben wir den Nachmittagsbereich neu strukturiert und dabei zwei AG-Tage eingebaut. Am Montag nehmen die Kinder an einer einstündigen, am Mittwoch an einer zweistündigen AG teil. Die Angebote umfassen sportliche, künstlerische und musikalische Aktivitäten ebenso wie Leseangebote oder Spiele. Am Mittwoch erhalten wegen der langen Ag-Zeit alle Kinder (auch im Halbtagsbereich) keine Hausaufgaben.

 

Hinweis: Eine Anmeldung zur Ganztagsschule kann jeweils bis zum 01.03. erfolgen ist jeweils für ein ganzes Schuljahr verbindlich. Auch eine Abmeldung von der Ganztagsschule (die regelmäßig mit einem Klassenwechsel verbunden ist) muss uns bis zum 01.03. für das folgende Schuljahr vorliegen. Bitte beachten Sie diese Fristen bei Ihren Überlegungen! An- und Abmeldungen während des laufenden Schuljahres sind nur in ganz wenigen und besonders begründeten Einzelfällen möglich.